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JugendträumeWollten Sie eigentlich gern Journalistin werden? Lehrerin? Bibliothekarin?
Oder haben Sie irgendwann davon geträumt Reiseleiterin zu sein oder
Gärtnerin? Es ergab sich keine Gelegenheit? Irgendwo in Ihrer Nähe gibt es eine Menge Möglichkeiten "Träume endlich wahr zu machen." Sie finden diesen Spruch etwas übertrieben? In der Werbung werden heute solche Sprüche gemacht, und Werbung ist dies hier - für ehrenamtlich/freiwillige Tätigkeit. nach oben
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Cartoon von Utz Peter Greis |
Antworten: | 1 | 2 | 3 | 4 |
Frage I |
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4 x Antwort a (und mehr)
Kreuzritter und Kämpferin
Sie fühlen sich besonders sicher, wenn es gilt, eine Krise zu bewältigen
und andere aus dem Chaos zu erretten. Sie möchten die Situation kämpferisch in
den Griff kriegen.
Achtung: Überfordern Sie sich nicht und schießen Sie nicht über das Ziel
hinaus. Ihr Engagement könnte ausgenutzt werden. Deshalb: Schauen Sie erst
einmal genau hin, vielleicht gibt es erfolgversprechendere Alternativen zu Ihrer
kämpferischen Haltung.
4 x Antwort b (und mehr)
Berater und Lehrerin
Sie hören genau zu und wollen die Situation möglichst umfassend verstehen.
Sie erwarten Offenheit und Vertrauen, geben aber von sich selbst wenig preis.
Das erhöht das Ungleichgewicht von Kompetenz und Macht zwischen Ihnen und einem
Hilfesuchenden.
Achtung: Sie geraten damit leicht in die Rolle des Lehrers und Beraters, der
scheinbar alles weiß und versteht. Deshalb: Fragen Sie nicht zuviel, geben Sie
auch etwas von sich selbst preis und vermeiden Sie alles, was Sie kompetenter
erscheinen lässt, als Sie sind.
4 x Antwort c (und mehr)
Beschützerin und Nothelfer
Menschen in Schwierigkeiten lösen in Ihnen schnell Beschützergefühle aus.
Sie nehmen die Schwierigkeiten anderer als persönliches Anliegen wahr und
wollen, dass es möglichst allen gut geht. Sie setzen sich mit Ihrer ganzen
Person dafür ein.
Achtung vor Überlastung und Ausnutzung! So bedürftig ist Ihr Gegenüber
vielleicht gar nicht. Sie laufen Gefahr, dass Sie durch Ihre Fürsorglichkeit
die Passivität Hilfebedürftiger verstärken statt zur Selbsthilfe zu
ermutigen. Deshalb: Grenzen Sie sich persönlich ab. Werfen Sie immer einen
Blick auf die Stärken des Anderen und sorgen Sie dafür, dass sie zum Tragen
kommen.
4 x Antwort d (und mehr)
Beglückerin und Beschenker
Sie möchten in schwierigen Konstellationen gerne einen positiven Lichtblick
ins Spiel bringen (z.B. ein Geschenk) ohne den Anspruch, ein Problem
grundsätzlich zu lösen. Ihr Lohn ist die Freude des Anderen.
Achtung: Die Konzentration auf das "kleine Glück", das Sie
ermöglichen möchten, kann Sie an der Wahrnehmung des ganzen Menschen und
seiner Bedürfnisse hindern. Außerdem kann solche Hilfe sehr unecht sein, z.B.
wenn Sie sich den Anderen mit dem Geschenk in der Hand auf Abstand halten
wollen. Deshalb: Bemühen Sie sich, die Gesamtsituation eines Hilfsbedürftigen
zu erfassen. Schenken Sie das "kleine Glück", aber vermitteln Sie
darüber hinaus auch echte, nachhaltige Hilfe.
Erstaunt über sich selbst? Mich jedenfalls hat der Test nachdenklich gemacht, auch wenn ich nicht ein ganz bestimmter Typ bin. Mal neigt man zum einen, mal zum anderen - das "Achtung" sollte man in Erinnerung behalten.
Für Menschen in der Berufsphase ist es heutzutage selbstverständlich, dass immer wieder dazu gelernt werden muss. Fortbildung, Bildungsurlaub gehören zum Berufsalltag dazu.
Aber auch bei der Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements, gemeinhin noch ehrenamtliche oder freiwillige Tätigkeit genannt, ist intensive Bildungsarbeit und Qualifizierung gefragt. Bevor jemand sich für andere einsetzt, wird sie oder er sich fragen: Kann ich das überhaupt, was da von mir erwartet wird? Manches wird leicht von der Hand gehen, etwa wenn berufliche Fähigkeiten eingesetzt werden. Aber psychologische Fähigkeiten bringt nicht jede oder jeder in gleichem Maße mit. Wie gehe ich mit Menschen mit Behinderungen um? Besonders vorsichtig, besonders schnoddrig oder wie wirklich? Kinder wollen anders angesprochen werden als Senioren, Lernbehinderungen oder geistige Einschränkungen erfordern viel Geduld und Verständnis.
Obwohl der Bedarf bekannt ist, liegt das Angebot an Qualifizierungsmaßnahmen für Ehrenamtliche bei knapp zwanzig Prozent dessen, was für hauptamtliche Kräfte in der sozialen Arbeit aufgewendet wird. Dabei liegt auf der Hand, dass die Bereitschaft zum freiwilligen sozialen Engagement geweckt wird oder erhalten bleibt, wenn die Kompetenz durch Fortbildung gefördert wird. Hinzu kommt die Motivation, die aus einem Erfahrungsaustausch mit anderen freiwillig Engagierten und hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entsteht.
Ein Fortbildungsangebot der Diakonie in Düsseldorf geht schon ins neunte Jahr: Das Düsseldorfer Jahr. Neulinge und alte Hasen lernen Themen kennen, die bisher nicht unbedingt zu ihrem Alltag gehörten: Kommunikationsmodelle – verbale und nonverbale Kommunikation-, Prinzipien personenzentrierter Gesprächsführung, Konfliktbewältigung. In Seminaren und Gruppentreffen wird man fit gemacht, auch anspruchsvolle Tätigkeiten ausüben zu können. Was natürlich auch den Menschen, mit denen man zu tun hat, zugute kommt.
Aber auch, wenn es ganz schwierig wird, werden die Ehrenamtlichen nicht allein gelassen. Wo erforderlich – etwa in der Suchtberatung oder der Straffälligenhilfe – wird Supervision angeboten. Das ist Hilfe bei der Verarbeitung von Gehörtem und Erlebtem.
Auch junge Menschen sollen verstärkt an das Engagement für die Gesellschaft heran geführt werden. Soziale Kompetenz und Gemeinsinn sollen in den Schulen in den Mittelpunkt des Lernens und Lehrens gerückt werden. Teamfähigkeit und Verantwortlichkeit der jungen Leute sollen geschult, aber auch die Eltern mit eingebunden werden.
Noch handelt es sich um Zukunftsmusik im doppelten Sinn. Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) regt an, das bürgerschaftliche Engagement als Bildungsziel der Schule zu etablieren. Dabei weist das Bundesnetzwerk die für Schulen Verantwortlichen darauf hin, dass Engagement Möglichkeiten für ein Lernen in lebensweltlichen Zusammenhängen und für gemeinschaftliches Problemlösen eröffnet.
Das kommt unsereinem bekannt vor: Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir.
Wir sind daran gewöhnt, in allen Lebenslagen Hilfe zu erhalten, wenn wir sie brauchen. Anders ist das in den Ländern, die einmal hinter dem Eisernen Vorhang lagen. Nur langsam wird dort ein Netz gespannt, das kinderreiche Familien und alte Menschen, Menschen mit Behinderungen und wenig bemittelte Alleinstehende auffängt.
Bereits 1990 hatte das Diakonische Werk der evangelischen Kirche im Rheinland Verbindungen zu sozialen Einrichtungen in der Stadt und Region Wologda, nördlich von St. Petersburg, aufgebaut. Es begann mit einem Jugendaustausch. 1992 nahm dann die „Hilfe beim Aufbau sozialer Strukturen und Entwicklung sozialer Projekte" ihren Anfang, in die auch die Russisch-Orthodoxe Kirche eingebunden ist. Ziele sind unter anderen
Förderung eines lebendigen Austausches zwischen russischen und deutschen Einrichtungen
Fort- und Weiterbildung sowie Qualifizierung von Mitarbeitern und Fachkräften
Wichtiger sind jedoch die konkreten Arbeiten in der Region. Da ist einmal der Aufbau von Sozialstationen, etwa dem Zentrum für soziale Versorgung der Bevölkerung von Wologda. Als Russland zur Marktwirtschaft überging, wurden alte und wenig begüterte Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrückt. Sie benötigen medizinische und hygienische Pflege, Hilfe im Haushalt, aber auch menschliche Zuwendung.
Es entspricht den historischen Traditionen der Russisch-Orthodoxen Kirche, bedürftigen Gemeindemitgliedern Hilfe zu leisten. Allerdings durfte dies nach 1917, der Oktoberrevolution, offiziell nicht stattfinden. Jetzt aber konnte auch sie mit Unterstützung des Diakonischen Werks eine Sozialstation errichten. Wichtig ist der Einsatz von ehrenamtlichen Helfern, Gemeindemitgliedern, Priestern und Ärzten.
Eine weitere Aufgabe ist die Betreuung von „sozialen Waisen". Oft bleiben Kinder ohne Elternaufsicht infolge des entzogenen Sorgerechts; Alkoholismus, Drogenabhängigkeit oder Gefängnisstrafen sind die Gründe hierfür. Auch gibt es Eltern, die sich weigern, ihre Kinder zu erziehen. Das größte Trauma dieser Kinder ist das Wissen, dass sie Eltern haben, von denen sie aber abgelehnt werden. Hier liegt der Schwerpunkt der sozialen Rehabilitationsarbeit in den Kinderheimen. Dabei hat die Rückkehr der Kinder in Familien den absoluten Vorrang, sei es durch Adoption, die Aufnahme in Pflegefamilien oder die Rückkehr in die Herkunftsfamilie.
So werden nicht nur die Kinder betreut, auch die Arbeit mit Familien nimmt einen großen Raum ein. In Wologda, einer Stadt mit etwa 300.000 Einwohnern gibt es sechs Kinderheime, die voll belegt sind. Ein großes Problem ist die Ausbildung von Fachpersonal für diese Einrichtungen. Hier ist die Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk gefragt, denn an den russischen Universitäten fehlt es an Studiengängen der Kinderheimerzieher und –psychologen.
Eines der ersten Projekte in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk war der Aufbau eines Informations- und Qualifikationszentrums für arbeitslose Frauen. Drei Ausbildungsgänge wurden angeboten: EDV (elektronische Datenverarbeitung), Hauswirtschaft und Nähen. Aus diesem Projekt hat sich der Verein für soziale Hilfe „Hilfe" entwickelt, der neue Projekte mit verschiedenen wohltätigen Organisationen in Deutschland realisiert. Hier wächst langsam ein Netz der Hilfe für Familien.
(Text aus dem Infoblatt von MachMit - die Freiwilligenzentrale der Diakonie in Düsseldorf)
Für manchen ehrenamtlich Tätigen mag sich dieses Wort provokativ anhören. Wer will sich schon managen lassen? Tatsächlich geht es aber um das Management der Arbeit mit Freiwilligen, sozusagen die Verwaltung der Nächstenliebe.
Es ist klug, sich diese Strukturen zu schaffen, denn manch eine und manch einer, der gerne ehrenamtlich tätig werden möchte, wird sich fragen: Wie finde ich die richtige Aufgabe? Was interessiert mich? Was kann ich? Wer möchte mich haben? Hier den richtigen Weg zu finden, ist wichtig, denn die Arbeit soll befriedigen.
Auf der anderen Seite gibt es Organisationen und Einrichtungen, die sich die umgekehrten Gedanken machen. Wie finde ich ehrenamtliche Helfer? Wie beschreibe ich die Aufgaben, die zu erfüllen sind? Wer betreut die ehrenamtlichen Mitarbeiter in Zukunft?
Dass das MachMit-Servicebüro - Die Freiwilligenzentrale der Diakonie in Düsseldorf hier eine vermittelnde Rolle spielt, werden die Leserinnen und Leser unseres Infoblattes sicherlich wissen. Aber wie wickelt sich die konkrete Beratung ab? Was geschieht vor der Beratung und was geschieht danach?
Zunächst muss an jeder Stelle, an der Ehrenamtliche eingesetzt werden sollen, geklärt werden, welche Aufgaben ihnen übertragen werden sollen. Die orientieren sich natürlich an den Bedürfnissen, die die Besucher, die Klienten oder Patienten der Einrichtung haben, denn für die sind die hauptamtlichen oder ehrenamtlichen Mitarbeiter ja da. Es muss aber auch geklärt werden, wer sich um die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmert. Mit „nun mach mal" ist es nicht getan. Auch während der Tätigkeit ergeben sich immer wieder neue Fragen, die irgendjemand im Haus beantworten muss. Selbst die Finanzen spielen eine Rolle. Muss etwa ein Arbeitsplatz eingerichtet werden, so kostet das die Einrichtung erst einmal etwas. Sind im Haus alle Fragen geklärt, kann man auf die Suche nach ehrenamtlichen Mitarbeitern gehen.
Das kann über eine Freiwilligenagentur passieren oder in der Einrichtung selbst in die Hand genommen werden. Mit dem neuen Ehrenamtlichen wird dann zunächst darüber gesprochen, was er denn gern tun möchte. Da spielen der Beruf, die Hobbys eine Rolle; es gehört viel Fingerspitzengefühl dazu, die körperliche Fitness und die seelische Belastbarkeit abzuschätzen. Beides kann wichtig sein bei der Auswahl einer zukünftigen Tätigkeit. Ebenso ist Zuverlässigkeit und in vielen Bereichen auch Vorurteilsfreiheit gefragt. Eine „Schnupperphase" für beide Seiten kann da hilfreich sein.
Ist ein Platz gefunden, der die Aufgaben bietet, die der Ehrenamtliche erfüllen kann, beginnt eine Phase, die an beide Seiten Anforderungen stellt, die auf der menschlichen Ebene liegen. Vom Mitarbeiter wird Zuverlässigkeit erwartet, schließlich hat sie oder er feste Aufgaben übernommen, die von hilfsbedürftigen Menschen angefragt werden. Andererseits erwartet er Anerkennung für die geleistete Arbeit. Denn sie oder er bringen nicht nur Arbeitszeit sondern auch Talente ein und Kompetenzen, die sie in ihrem Berufs- oder Familienleben erworben haben. Vielleicht haben sie neue Lösungen für alte Probleme? Sie wollen kein lästiger Notstopfen sein bei Aufgaben, die der Sozialstaat nicht mehr leisten kann oder will.
Fehlt die gegenseitige Wertschätzung oder ist der Ehrenamtliche unter- oder überfordert, kommt es wie bei beruflich Tätigen zur inneren Kündigung, der bald auch die formale folgt. Hier bedarf es dann des besonderen Feingefühls auf beiden Seiten, um die Enttäuschung nicht so groß werden zu lassen, dass die ehrenamtliche Tätigkeit überhaupt aufgegeben wird.
Da standen viele Fragen am Anfang des Artikels, die Formulierung aus einer Broschüre der Diakonie gibt eine treffende Antwort: „Auch ehrenamtliche Mitarbeit unterliegt den Gesetzen des Tauschgeschäftes: Es ist ein Tausch von Zeit, Energie und Kompetenz gegen Sinn, Lernerfahrung, soziale Kontakte und anderes mehr."
Text aus dem Infoblatt von MachMit
Der „Dialog der Generationen“ wird immer wichtiger.
Unsere Gesellschaft ist in einem Wandel
begriffen: Individualisierung, Mobilität, die Auflösung der Nachbarschaften
und auseinander driftende Lebenswelten von Jung und Alt sind Alltag geworden.
Schon ist von einem Krieg der Generationen die Rede. Hier können die vielen Großeltern-Kind-Vermittlungen
in ganz Deutschland einen kleinen Schritt in die entgegen gesetzte Richtung tun.
So zitiert Claudia Wolters vom WDR in ihrem Text „Leihomas und Wunschenkel“:
Die Großeltern orientieren sich an der jüngeren Generation, die Kinder werden
auf ältere Menschen aufmerksam gemacht, und die Eltern profitieren auch davon.
(Links)
Im September 1997 wurde in Düsseldorf-Reisholz die Initiative OmED (Oma Ersatz
Dienst) gegründet. Schnell wurde sie bekannt, in Reisholz und in ganz Düsseldorf.
Und schnell ging die Arbeit über die bloße Vermittlung einer „Leihoma“
hinaus. Diese Vermittlung ist aber doch die Kernaufgabe des OmED: Eine
ehrenamtliche Mitarbeiterin – der Begriff „Oma“ verbietet sich eigentlich,
denn die Damen sind zwischen 24 und 80 Jahren alt -
vereinbart mit den Eltern oder der Mutter eines Kleinkindes eine
Betreuung für die Dauer eines Jahres. Der Zeitaufwand richtet sich natürlich
nach individuellen Gesichtspunkten. Zu Beginn und zum Abschluss der
Betreuungszeit finden gemeinsame Gespräche zwischen den Eltern, der
ehrenamtlichen Betreuerin und der Leiterin des Treffpunkts Reisholz statt.
Besteht nach einem Jahr der Wunsch nach einer weiteren Betreuung, so kann um ein
Jahr verlängert werden. Aber auch nach der Beendigung der festen Betreuungszeit
blieben viele Kontakte zwischen Alt und Jung erhalten.
Hinzu gekommen ist der Betreuungsservice: An einem Tag in der Woche werden
Kinder aus dem Stadtteil im lustig eingerichteten Kinderraum des Treffpunkts von
zwei Mitgliedern der Initiative für drei Stunden betreut. Dieses Angebot wird
von Eltern, die etwa einen Arztbesuch oder auch einen stressfreien
Einkaufsbummel planen, gern angenommen. Da zur gleichen Zeit das Café geöffnet
ist, ist für das leibliche Wohl von Kindern und Betreuerinnen gesorgt. Bei
ersten Kontakten wird ein Übergabegespräch zwischen Betreuerinnen und Eltern
geführt, die ständige Erreichbarkeit der Eltern soll sichergestellt werden.
Das Förderangebot „Hand in Hand“ ist in erster Linie für Familien mit
Migrationshintergrund gedacht, die eine Förderung ihres Kindes wünschen. Ein
Kind, eine „Oma“, eine Stunde pro Woche. Gefördert wird in erster Linie
spielerisch und auch die Mütter werden nach Möglichkeit einbezogen und mit
deutschen Gewohnheiten bekannt gemacht.
Das Ganze muss natürlich einen Rahmen haben, auch wenn die einzelnen Mitglieder
der Initiative selbstständig handeln. Sie werden von Roswitha Stolz, der
Mitarbeiterin und Ehrenamtskoordinatorin im Treffpunkt Reisholz, begleitet. Frau
Stolz führt die Erstgespräche mit Interessentinnen für die OmED, leitet die
monatlichen Treffen, organisiert die hausinternen Fortbildungen und nicht
zuletzt gemeinsame Aktivitäten, denn auch der Spaß miteinander darf nicht zu
kurz kommen.
Am 11. September 2007 wurde dort das zehnjährige Jubiläum gefeiert. Eine
Bilderschau, die die zehn Jahre Revue passieren lässt, eine Festschrift und
eine Sammlung „Kindermund“ helfen,
die Erinnerung an eine erfolgreiche und schöne Zeit wach zu halten.
Auch die Ziele der Initiative wollen wir nicht aus den Augen verlieren:
Familien mit Kleinkindern werden entlastet
Eltern mit Migrationshintergrund werden in der Betreuung ihrer Kleinkinder
unterstützt
Stadtteilbewohnerinnen und –bewohner unterschiedlicher Herkunft erleben eine
funktionierende Nachbarschaft
Ältere Menschen finden für sich eine sinnvolle und erfüllende Aufgabe
Ältere und jüngere Menschen erleben einander, der Austausch zwischen den
Generationen wird lebendig gestaltet.
Vermittlungen in Düsseldorf: MachMit
Wer ganz viel Zeit hat und sich einmal ausführlich übers
Ehrenamt informieren will, der sollte auf den Seiten des
Forums Seniorenarbeit den Themenschwerpunkt "Bürgerschaftliches
Engagement im Fokus" Themenschwerpunkt 11/07 ansehen.
Ein paar Stichworte:
Motive, Erwartungen und Wünsche freiwillig Engagierter
Das hilfreiche Alter hilfreicher machen
Bürgerengagement ist keine Selbstverständlichkeit
Engagement mit Eigensinn
Ich mach's auch für mich
Senioren planen für Senioren
Ich bin seit knapp 20 Jahren in Düsseldorf ehrenamtlich
tätig. Vieles von dem, was in diesem "Kundgebungsentwurf zum
Schwerpunktthema der EKD-Synode" angesprochen wird, ist hier schon
selbstverständlich. Nach meiner Erfahrung hängt das Ernstnehmen der
Bedürfnisse von freiwillig Tätigen immer von der jeweiligen Persönlichkeit
des hauptamtlichen Gegenübers ab. Wo kein Verständnis da ist, wird auch dieser
Versuch nichts bringen. Ist aber interessant zu lesen.
Einem „neuen Typus von
Ehrenamtlichkeit“ müsse die Kirche noch stärker Rechnung tragen, heißt es
in der Vorlage zum Kundgebungsentwurf der 2. Tagung der 11. Synode der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Ulm. Neben dem „klassischen“,
„altruistischen Typus“ wachse die Zahl derer, die für ihr Engagement
„auch etwas haben wollen. Kein Geld, wohl aber Anerkennung, Ausbildung,
Einfluss“, erläuterte Klaus Eberl, Vizepräses der Synode und Vorsitzender
des Vorbereitungsausschusses. Um die Potenziale beider Formen von
Ehrenamtlichkeit auszuschöpfen, skizziert der Text zum Schwerpunktthema der
Synode: „Ehrenamt evangelisch. Engagiert“ eine Fülle von Handlungsfeldern.
Denn: „Das bürgerschaftliche Engagement in der Gesellschaft ist unersetzlich
für den Zusammenhalt eines sich ausdifferenzierenden und individualisierenden
Gemeinwesens“.
„Viele Menschen nehmen heute das Engagement als Chance für die eigene Persönlichkeitsentwicklung
wahr,“ heißt es im Textentwurf. Die „neuen Engagierten“, wollten ihre
Interessen einbringen, sich schulen lassen, Kompetenzen entwickeln. Aufgabe der
Kirche sei es, sich für diesen neuen Freiwilligentyp zu öffnen. Dreh- und
Angelpunkt dieser Aufgabe ist eine neue Verhältnisbestimmung zwischen Haupt-
und Ehrenamt. Die Nürnberger Gemeindepädagogin Beate Hofmann forderte diesem
Zusammenhang eine „Metamorphose der Rollenbilder von Haupt- und
Ehrenamtlichen“ auf allen Ebenen kirchlichen Handelns. Auch Klaus Eberl
betonte: „Wer glaubt, durch Ehrenamt Personalkosten einsparen zu können und
gleichzeitig Angebot und Qualität zu erhalten, hat nicht verstanden, dass das
Ehrenamt anderen Logiken und Kulturen folgt als berufliche Arbeit.“ Eine enge
Anbindung an das Hauptamt sei nötig, die Vermeidung des „unvermeidlichen
Informationsgefälles“, und vor allem: „Motivation, Begleitung und
Ausbildung“ der Hauptamtlichen.
„Ehrenamt braucht Profis als Gegenüber, die die paradoxe Aufgabe bewältigen,
Kreativität von Ehrenamtlichen zu organisieren“, unterstrich auch Beate
Hofmann. ((Philipp Stoellger, Professor für Systematische Theologie und
Religionsphilosophie an der Universität Rostock, warf in diesem Zusammenhang
die Frage auf, ob das Engagement den Bedürfnissen von Kirche angepasst werden
soll, eingeordnet „mit den Mitteln des Amtes“. Er verwies auf die Gefahr der
Engführung und der Eindämmung von Kreativität. Auch Beate Hofmann sprach sich
dafür aus, dass kirchliche Planungsprozesse verändert werden sollten, „weg
vom Fokus auf den kirchlichen Bedarf, hin zu den Bedürfnissen und Ideen der
Ehrenamtlichen“. Sie machte aufmerksam auf ein „Alleinstellungsmerkmal
kirchlichen Ehrenamts“: die geistliche Begleitung: „Wenn Ehrenamtliche in
der Begleitung ihres Engagements spirituellen Reichtum und ethische Reflexion
erleben, werden sie diese auch weiter geben.“ Insofern habe die kirchliche
Begleitung Ehrenamtlicher auch eine missionarische Dimension.
Der Kundgebungstext beschreibt weitere Aufgaben der Kirche. So sei es wichtig,
die Bereitschaft zum Ehrenamt in allen gesellschaftlichen Gruppen zu stärken.„Bildungsangebote
ebenso wie die Gewährung von Aufwandsentschädigungen helfen, Barrieren
abzubauen.“ Geringverdiener, Arbeitslose und Migranten sollten einen besseren
Zugang zum Ehrenamt erhalten. Außerdem müssten alle Generationen in den Blick
genommen werden. Im Blick auf Jugendliche, deren Engagement oft früh geweckt
werden könne, sprechen sich die Mitglieder des Vorbereitungsausschusses für
ein Freiwilligendienstgesetz zur Stärkung des freiwilligen sozialen,
diakonischen oder ökologischen Jahres aus. Eine Schlüsselaufgabe schließlich
sei die Fort- und Weiterbildung und die Würdigung von Ehrenamtlichen. Dafür
sei es unerlässlich, beruflich Mitarbeitende noch stärker dahingehend zu
qualifizieren, dass sie Ehrenamtliche angemessen „fördern und begleiten“ können.
Dieser Aspekt steht auch für Beate Hofmann im Mittelpunkt: Das Ehrenamt sei für
Haupt- und Ehrenamtliche „ein Bildungsthema“.
Ulm, 26. Oktober 2009 Pressestelle der EKD Karoline Lehmann
Unter diesem Motto stand der Robert Jungk Preis 2009, der am 8. Dezember im Ständehaus in Düsseldorf verliehen wurde. Die ausgezeichneten Projekte „zeigen neue Wege abseits des Üblichen auf. Sie zeigen, wie wir den demografischen Wandel für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft nutzen können: mit Mut, mit Kreativität und vor allem Offenheit“ so die Staatssekretärin Marion Gierden-Jülich aus dem Generationenministerium bei der Preisverleihung.
Im Fokus des Preises 09 standen Stadtviertel, Stadtteile
oder kleine Kommunen. Wegen ihrer Überschaubarkeit ermöglichen sie den
Bewohnern Mitgestaltung, in vielen Fällen rein ehrenamtlich, ansonsten mit
Unterstützung – und Finanzierung – von Behörden, die an Zusammenarbeit
interessiert sind. Zum Teil grenzüberschreitend in der EUREGIO, da wurden
Projekte ausgezeichnet mit Sonderpreisen zwischen 750 und 2000 Euro. Das Thema
Integration spielte eine große Rolle: Migranten, Behinderte und Senioren wurden
allerdings nicht integriert sondern nahmen ihre Integration selbst in die Hand.
Mehr Informationen und Bilder von der Preisverleihung hier.
Eine Besonderheit ist der Preis für „Gerresheimer Glas – Facetten eines
Stadtteils“. Unter der Federführung des Kultur-Netzwerks Gerresheim (Diakonie
in Düsseldorf) beschäftigten sich mehrere Gruppen mit dem Thema Glas. Zum Teil
in künstlerischer Hinsicht, es entstand zum Beispiel ein raumgreifendes Mosaik
aus farbigen Glasscherben. Eine andere Gruppe beschäftigte sich mit der
Geschichte der Menschen, die in mehr als hundert Jahren für die Gerresheimer
Glashütte gearbeitet hatten. Hier wurde aus eigener Geschichte oder der der
Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern berichtet. „Geschichte von unten“ um
ein Schlagwort zu gebrauchen. An einem Nachmittag im September wurden Teile
dieser Geschichten aufgegriffen und von einer Theatergruppe in den Straßen der
ehemaligen Siedlungen dargestellt.
Willst Du froh und glücklich leben,
lass kein Ehrenamt Dir geben!
Willst Du nicht zu früh ins Grab,
lehne jedes Amt gleich ab!
So ein Amt bringt niemals Ehre,
denn der Klatschsucht scharfe Schere
schneidet boshaft Dir - schnipp-schnapp
Deine Ehre vielfach ab.
Wieviel Mühe, Sorgen, Plagen,
wieviel Ärger musst Du tragen,
gibst viel Geld aus, opferst Zeit -
und der Lohn ???? Undankbarkeit!
Selbst Dein Ruf geht Dir verloren,
wirst beschmutzt vor Tür und Toren,
und es macht ihn oberfaul,
jedes ungewasch'ne Maul.
Ohne Amt lebst Du so friedlich
und so ruhig und gemütlich.
Du sparst Kraft und Geld und Zeit,
wirst geachtet weit und breit.
Drum, so rat ich Dir im Treuen:
willst Du Weib und Kind erfreuen
soll Dein Kopf Dir nicht mehr brummen,
lass das Amt doch and'ren Dummen.
Da ist was Wahres dran, aber man lernt auch sehr nette Menschen kennen und dafür kann man das eine oder andere, das Wilhelm Busch beschreibt, verwinden.
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