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 Die ägyptische (Katzen)Geschichte    Reisen nach Thüringen    Computer  (hier gelandet, weil veraltet)


Stern         Landtag         FreizeitRevue

FreizeitRevue Nr. 13/2004

"Der Umgang mit dem Computer war für mich  in meinem Beruf als Steuerberaterin alltäglich", erzählt Anne Pöttgen (71) aus Düsseldorf. "Und auch das Internet hat mich schon früh interessiert." 
1997 beschäftigte sie sich mit der Geschichte der Hexen. "Da entdeckte ich, welch unglaubliche Informationsfülle sich im Internet auftut."
Das Internet, so die Seniorin biete gerade älteren Menschen unzählige Möglichkeiten, am Leben teilzuhaben. 
"Man muss den älteren Menschen nur die Scheu vor der Technik nehmen. Und warum das nicht in einer Senioren-Begegnungsstätte?"

Anne Pöttgen stieß mit ihrer Idee beim Diakonischen Werk auf offene Ohren. Seit 2000 gibt es in der Ökumenischen Begegnungsstätte Düsseldorf-Gerresheim ein Internet-Café, durch Anne Pöttgen haben dort schon viele Senioren den Umgang mit dem neuen Medium gelernt. So auch Manfred Nix. "Als Kaufmann habe ich die halbe Welt bereist", berichtet Nix. "Jetzt als Rentner kann ich verfolgen, wie sich meine Projekte entwickelt haben.

Internet-Café in Düsseldorf-Gerresheim

Internet-Tipps hat Anne Pöttgen  auch auf ihrer eigenen Homepage veröffentlicht.
Nachzulesen unter Omas Surfbrett.

 

Es stimmt übrigens nicht, dass die Idee zur Eröffnung eines Internet-Cafés von mir war. Aber die Presse nimmt es nicht immer so genau. Ich war allerdings von Anfang an dabei.

 

 

 

 

Dezember 2003

Im Dezember 2003 habe ich mich beim Thema "Medienkompetenz - auch für Seniorinnen" in der Sendung "In unserem Alter" beim wdr4 zu Forderungen nach besserer Information für die, die noch nichts vom wunderbaren Internet wissen, geäußert. 

Zum gleichen Thema dann im vollen Plenarsaal des Düsseldorfer Landtags. Allerdings nicht vor Politikern sondern vor Teilnehmern an der Tagung "Tag der Medienkompetenz". 

 

....natürlich die fünfte von links 

Hier übrigens meine Anregung: Es gibt eine Telefonnummer bei der man bundesweit erfahren kann, wo ein Internet-Café in der Nähe zu finden ist (vielleicht haben Sie eine Freundin, die das interessiert: 01805383725. Das ist die Telefonnummer der Stiftung Digitale Chancen).
Und der Erfolg für mich: meine www-Adresse wurde auf der Seite der Sendung der wdr-Homepage genannnt.






Stern Nr. 12/2003

"Anne Pöttgen, 70, gehört zu den Internet-Nutzern, die ihr Wissen teilen. Auf ihrer Homepage "Omas Surfbrett" nimmt sie Senioren Angst vor dem PC und zeigt ihre Sammlung von Katzenbildern - darunter Niels, genannt King Naseweiß. Wer etwas stöbert, findet auch den versteckten Link zur ersten Website der pensionierten Steuerberaterin. Dort geht es um Hexen. Pöttgen wird demnächst andere Online-Senioras in Kursen zum Homepage-Bau unterrichten."                                                    

Auch Anne Pöttgen, 70, hilft gern. Auf ihrer Homepage gibt sie Tipps zur Pflege der Festplatte und zeigt ihre Katzenfotos und -gemälde." Älter werden ist die einzige Möglichkeit zu überleben" ist das Motto der Düsseldorferin. 
Die Hälfte der Anfragen an sie stammen von Jüngeren, die für ihre Eltern oder Großeltern surfen: "Ein Mädchen schrieb, sie habe sich eine meiner Katzengeschichten ausgedruckt und ihrer Oma vorgelesen". Demnächst will sie Gleichaltrigen die Kunst des Homepage-Baus näher bringen. Männer müssen draußen bleiben: "Die tun gern, als wüssten sie alles", sagt sie. Ausgenommen ist ihr Heribert, 73, der noch täglich in seiner kleinen Anwaltspraxis arbeitet. Die resolute Gattin tippt an ihrem Laptop sogar seine Schriftsätze.

Ladys mit Laptop wie Anne Pöttgen sind jedoch immer noch die Ausnahme. Frauen über 50 greifen nur halb so oft zur Maus wie Männer....

Leider!

 

 

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Reisen nach Thüringen

Fünfundvierzig Jahre unseres Lebens konnten wir - die Westdeutschen - die ganze Welt bereisen, Mittel- und Ostdeutschland kannten wir nur als Seiten im Atlas oder als Adresse auf Briefen und Päckchen nach "drüben". So ging es mir mit Werdau in Sachsen. Erst seit ein paar Jahren weiß ich, dass es ein hübsches kleines Städtchen am Fuß des Erzgebirges ist. Jetzt aber will ich erstmal vorstellen, was mir in Thüringen gefallen hat.

Erfurt    Weimar   Bilzingsleben   Kyffhäuser

Wenn man über die A 4 nach Thüringen hineinfährt, sieht man kurz hinter Eisenach rechts den Inselsberg und links den Hörselberg, das heißt, den Inselsberg sieht man, vom Hörselberg weiß man, dass er da ist. Vom Inselsberg herab sieht man weit ins Thüringer Land, vom Hörselberg weit zurück in die deutsche Vergangenheit. Bis zurück zu Frau Holle, Wotan und Hulda; er  ist auch der Venusberg des Tannhäuser...

Und einige Kilometer weiter gibt es rechts und links der Autobahn die Drei Gleichen. Hier wird die Sage erzählt vom zweibeweibten Grafen von Gleichen. Der daheim bereits vermählte Graf kehrte von einem Kreuzzug mit der schönen Melechsala heim. Aus Dank dafür, dass sie ihn aus der Gefangenschaft befreit hatte, ehelichte er sie mit dem Segen des Papstes und lebte fortan mit zwei Ehefrauen in Eintracht. Die Drei Gleichen sind drei Burgen, eine links, die anderen beiden rechts der Autobahn - von Westen her gesehen. Einer weiteren Sage nach soll die Mühlburg - eine der drei - bereits im Jahre 319 (!) erbaut worden sein. 
Und dann ist es nicht mehr weit bis Erfurt.

Erfurt

Liegt mitten im Thüringer Kernland und ist seit 1990 die Hauptstadt des Bundeslandes Thüringen. Wer aber meint, Erfurt sei früher mal Hauptstadt des Königreichs oder mindestens Herzogtums Thüringen gewesen, der irrt. So etwas gab es nämlich gar nicht. Jedenfalls nicht in den letzten 1.500 Jahren. Wenn man das zum ersten Mal liest, fallen einem vielleicht die Landgrafen von Thüringen ein, oder vielmehr eine Landgräfin, die Heilige Elisabeth. Das war dann im zwölften Jahrhundert und noch ein paar Jahrhunderte früher, nämlich kurz nach der Völkerwanderung hatte es das Königreich der Hermunduren gegeben, das später von den eroberungssüchtigen Franken einkassiert wurde. (Das nenne ich einen kurzen Abriss der Geschichte :-))
Erfurt selbst hat eine reiche und lange Geschichte. Bonifatius, der Apostel der Deutschen genannt, war hier Bischof. Die deutschen Kaiser hielten immer wieder Reichstage ab. Luther hat in Erfurt studiert, wird Mönch im Augustinerkloster und im Erfurter Dom zum Priester geweiht.
Bis ins späte Mittelalter war Erfurt auch finanziell eine besonders reiche Stadt - durch den Handel mit Waid, der Blaufärbepflanze, die im Umland angebaut wurde. Später gabs Indigo und der Boom war zu Ende.  In der Altstadt, östlich vom Domplatz sind noch einige mittelalterliche Waidspeicher zu besichtigen.
Und da wir gerade bei den Pflanzen sind, eine Unmenge der schönsten findet man  heute in der EGA, einem riesigen grünen Gelände im Westen Erfurts. Tropen- Kakteen- und Schmetterlingshaus, viele andere Spezialitäten - auch Spezialitäten-Gasthäuser - lohnen einen Besuch.
Besonders sehenswert sind natürlich vor allem Erfurter Kirchen: Dom und Severi, die Allerheiligenkirche und das Augustinerkloster. Romantisch das Viertel  an der Gera zwischen Krämerbrücke und Augustinerstraße.
Ausführliche Informationen sogar mit ganz tollem Stadtplan steuern Sie über meine Linkliste an.

Weimar

Kommt Ihnen diese Ansicht von Goethes Gartenhaus seltsam vor? Kann ich verstehen, es ist auch nur die Kopie, die 1999 in den Ilmauen errichtet wurde, um dem Original die viel zu zahlreichen Besucher im Weltkulturjahr zu ersparen. Das Original steht natürlich nach wie vor am Hang und kann besichtigt werden. Über Goethe und die Klassik will ich keine Worte verlieren, darüber wissen Sie selbst vieles - oder alles? Und falls nicht, alles weitere zu Weimar über die Linkliste. 
Was mir aber am Herzen liegt, das ist ein Hinweis auf das Museum für Ur- und Frühgeschichte in Thüringen: ein Gang durch vierhunderttausend Jahre Geschichte. Richtig gelesen. So alt ist der älteste "Thüringer". Bei Bilzingsleben, weiter nördlich, hat ihn Prof. Mania von der Uni Jena ausgegraben. Tatsächlich natürlich nur einige Teile - Knochen -, aber dazu eine Menge Relikte aus seiner Umwelt, tiefste Steinzeit.
Südlich von Weimar, bei dem Dorf Buchfart, befindet sich ein interessantes Überbleibsel aus dem Mittelalter, eine Höhlenburg. Der Weg hinauf ist leicht zu finden, aber man sollte schwindelfrei sein und festes Schuhwerk an den Füßen haben.
Nördlich von Weimar liegt der Ettersberg, auf dem das Konzentrationslager Buchenwald errichtet wurde. Erst Anfang der fünfziger Jahre wurde es geschlossen. Auch hierzu gibt es einen Link.                                                                              

Bilzingsleben

Wenn in Fernsehberichten von menschlichen Urahnen die Rede ist, wird uns meist Ostafrika als Wiege der Menschheit vorgeführt. Das ist wohl nicht zu leugnen, aber irgendwann, so im Kindergartenalter hat der erste Mensch auch in Deutschland gelebt. Das war lange vor dem Neanderthaler (der aus dem Neandertal bei Düsseldorf). Das Klima hierzulande war vor etwa 400.000 Jahren angenehmer als zu Zeiten des Neanderthalers und auch als heutzutage. 
Der homo erectus hatte sich von Afrika aus auf den Weg gemacht nach Asien und Europa. Kein dummer kleiner Affe mehr, sondern ein Mensch, der seine Umwelt zu gestalten wusste. Und in Bilzingsleben hat Professor Mania die Reste einer kleinen Siedlung von etwa 600 Quadratmetern Umfang gefunden und ausgegraben. Ein See lockte hier das Jagdwild an, Waldelefanten und -nashörner, Bären. Eine Quelle gab frisches Wasser für die Menschen her. Sie lebten in kleinen, runden oder ovalen Hütten von etwa 3 bis 4 Metern Durchmesser. Vor den "Türen" jeweils eine Feuerstelle. 
Die Fundstelle Bilzingsleben hat gute Aussichten, als Weltkulturerbe in die Liste der Unesco aufgenommen zu werden, wenn, ja wenn endlich ein Antrag auf Aufnahme gestellt würde. Was das Land Thüringen in die Hand nehmen müsste, aber bisher nicht tut.  


Vielleicht fragen Sie sich jetzt: geht's nicht auch ein Bisschen weniger alt und weniger urtümlich? Ja natürlich. In Thüringen gibt es jede Menge schöne kleine Orte, Städte, Burgen und Schlösser. Sehen Sie einfach auf der Linkliste nach.


Der Kyffhäuser

Der Kyffhäuser wird als kleinstes Mittelgebirge Deutschlands bezeichnet und man hat tatsächlich vom Plateau des Kyffhäuserdenkmals aus einen guten Überblick über alles. Das Gebirge, die Goldene Aue - eigentlich nur ein paar Felder - und das Gelände der Kaiserpfalz von Tilleda. Und man kann an einigermaßen klaren Tagen den Brocken sehen. Auf dem Plateau ist nicht etwa nur das Barbarossa-Denkmal, das nicht jedem gefallen muss, sondern da sind auch noch die gewaltigen Reste einer alten Burg. Eigentlich waren es wohl mal drei Burgen, die Reste der anderen waren aber nicht leicht zu finden. Für Leute, die sich mal richtig gruseln wollen: In der Barbarossahöhle am Fuß des Gebirges sind Reste von Kannibalen-Mahlzeiten gefunden worden, kultische Mahlzeiten hoffentlich. Nicht aus Barbarossas Zeiten sondern sehr viel älter.
Es lohnt sich, auch das kleinste Mittelgebirge Deutschlands zu besuchen.       

Hier einige Links zum Thema Thüringen:

www.thueringen.de  Landesregierung
www.photofreund.de  zahlreiche Thüringenfotos
www.thueringenreise.de  halboffiziell
www.erfurt.de  www.weimar.de  
www.buchenwald.de 
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Computer



Fehlerbeseitigung - Installieren von Programmen - Startdiskette  Word/Ordner  Festplatte pflegen

Auf dieser Seite geht es um das Grundsätzliche. All die kleinen Tipps und Kniffe, die man täglich braucht, sind dagegen auf der Seite Net(t)-Klatsch zu finden. Und damit ich hier nicht abschreibe, was auf anderen Seiten schon gut beschrieben ist, hier eine gute Adresse:
www.computer-woerterbuch.de 

PC - wie's drinnen aussieht ...

Wissen Sie eigentlich, wie das Innenleben Ihres Computers aussieht und was sich da so tut?
Was antworten Sie, wenn Sie gefragt werden, was Ihr Prozessor so "macht"? Beim Auto würden Sie sagen:" So 140 bis 150" und jeder weiß, was Sie meinen. Und was "machen" die Prozessoren? Sie "machen" Hertz (Hz), das heißt Arbeitsschritt pro Sekunde und man nennt es Taktfrequenz. Aber man rechnet nicht mit einem Hertz sondern mit dem Vielfachen, nämlich inzwischen mit Megahertz (MHz) und das sind 1.000.000 - also eine Million - Hz pro Sekunde. Irre, was? Sehen Sie doch mal in Ihren Unterlagen nach, was Ihr Gerät so "macht", mein momentanes immerhin 2,66 GHz (der vorherige hatte nur (!)550 MHz.
Und was ist nun ein Prozessor? Ein Mikrochip, der das Gehirn des Ganzen ist. Fachmännisch CPU genannt: Central Processing Unit, oder zu deutsch Verarbeitungseinheit. Er ist, wie andere Teile des Computers auch auf der Hauptplatine, auch Motherboard genannt, montiert.

Intel Pentium

Processor

Neben diesem arbeitenden Teil gibt es dann die Speicher:
RAM, was ist das denn? Auch ein Chip, mit ausgeschriebenem Namen : Random Access Memory, der  Haupt- oder Arbeitsspeicher. Leider ein sehr windiger Speicher, sobald man den Computer abstellt, entleert er sich und alle Daten sind futsch. Theoretisch. Aber Sie wissen ja, dass Sie den Computer "herunterfahren", dabei werden die Daten auf den nächsten Speicher, die Festplatte übernommen. Und wie der Name schon sagt, da werden sie festgehalten. Eigentlich heißt die Festplatte aber so, weil sie aus handfestem Material besteht und nicht bloß ein Chip ist.
Und von der Festplatte holen Sie dann alles wieder hervor, wenn Sie das Gerät einschalten und loslegen. Sowohl die verwendeten Programme als auch die eigenen Daten

Fehlerbeseitigung

Die ersten Handgriffe zur Fehlerbeseitigung: sind alle Kabel ordentlich angeschlossen? Geräte abschalten und wieder einschalten. 
Und dann wird es ernst. Entweder eine Hilfe-Nummer anrufen, etwa die SOL-Hotline 0800/1008017 (senioren-online.net), die kostenlose technische Unterstützung anbietet oder Hilfe aus dem Internet anfordern - falls das noch geht (Linkliste). Die ist auch kostenlos, weil von hilfreichen jungen Leuten angeboten. 
Auf jeden Fall sind aber vorher einige Dinge zu klären:

1. Welches Betriebssystem ist installiert? Wissen Sie nicht? Sehen Sie nach!

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Arbeitsplatz, im aufgeklappten Menü auf "Eigenschaften", unter "System" finden Sie die Bezeichnung des Betriebssystems. Oder so ähnlich, jedenfalls muss das Wort System vorkommen.

2. Ebenfalls unter "Eigenschaften" finden Sie über die Registerkarte Geräte-Manager alles, was Ihren Computer ausmacht. 

Beim Doppelklick auf die jeweiligen Geräte erhalten Sie die Bezeichnung desselben.

3. Bei Problemen mit Programmen sollten Sie wissen, welche Version Sie installiert haben. Vielleicht klären Sie das mal in einer stillen Stunde, damit die Anspannung nicht ins Unendliche wächst, wenn mal was schief läuft.

Und wenn gar nichts mehr geht, der Computer erst gar nicht anspringt, dann greifen Sie zur

Startdiskette

Sie haben hoffentlich eine Startdiskette. Wenn nicht, dann sollten Sie sie noch heute erstellen. 
Ich schreibe den Text ganz einfach aus dem Handbuch für Windows 98 ab:
Klicken Sie auf Start - Einstellungen - Systemsteuerung und doppelklicken Sie auf Software: angezeigt wird "Eigenschaften von Software".
Klicken Sie auf die Registerkarte Startdiskette - Diskette erstellen.
Diskette einlegen, falls noch nicht geschehen - auf OK klicken.
neu:
Die Zeit ist weiter gegangen, die Startdiskette aber immer noch wichtig. Bei späteren Windows-Versionen geht es etwas anders: Klicken Sie auf Start - Einstellungen - Systemsteuerung. Dort dann auf Hilfe, also auf das Fragezeichen und ins Suchfeld eintragen "Startdiskette", dann bei den Ergebnissen nachsehen - nicht nervös werden, es steht etwas über die Startdiskette da, auch wenn Sie es nicht auf Anhieb finden

Das war's schon. Microsoft und ich empfehlen: Diskette mit der Bezeichnung Startdiskette versehen, gut aufheben und hoffen, dass man sie nie brauchen wird. Denn das Starten mit der Diskette ist gar nicht so einfach.

Starten mit Startdiskette: Geht nur, wenn Sie vorher diesen Text ausgedruckt haben oder aber Ihr Handbuch zur Hand haben - aber dann brauchen Sie meinen Text sowieso nicht.

Startdiskette einlegen - Computer starten (Knopf, Hebel oder sonstwas) - es erscheint das Startmenü von Windows 98. Sie geben die Nummer Ihrer CD-ROM ein, die Sie hoffentlich auch greifbar haben -  Eingabetaste/Enter.
Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. 
Bei der MS-DOS-Eingabeaufforderung geben Sie "setup" ein - Eingabetaste/Enter.
Es wird eine Überprüfung angekündigt - Eingabetaste/Enter.
ScanDisk durchsucht alle Laufwerke nach Fehlern. Nach Abschluss der Überprüfung  drücken Sie die X-Taste. 
Danach folgen Sie wieder den Anweisungen auf dem Bildschirm.

Das alles gebe ich bekannt wie die Lottozahlen: "ohne Gewähr". Ich habe es Gott sei Dank noch nie ausprobieren müssen und kenne auch niemanden, der davon berichtet hätte. Woraus ich hoffnungsfroh schließe, dass es so gut wie nie vorkommt.

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Installieren von Programmen

Das Installieren von Programmen von Diskette oder CD-ROM ist erfreulich einfach - wenn es die Hersteller der Programme einfach gestalten:
Diskette oder CD-ROM einlegen - Klick auf Arbeitsplatz - Doppelklick auf das Symbol des Laufwerks (Diskette oder CD-ROM) - dort das Installationsprogramm suchen (Setup.exe oder Install.exe) - Doppelklick und den Anweisungen folgen. Falls das nicht klappt, hilft ein Blick in die beigefügten Programminformationen oder -heftchen, booklets genannt. Falls alles nicht hilft - beim Hersteller beschweren. Ob das wirklich hilft, weiß ich auch nicht.

Ordner

Auch wenn Sie schon ganz munter im Internet surfen und eine ganze Menge Briefe und Texte mit Ihrem Schreibprogramm - Word oder Works - geschrieben haben, könnte es sein, dass Sie einem Neuling nicht erklären können, was denn nun der Unterschied zwischen einem Dokument und einer Datei ist.
Wenn Sie einen neuen Text beginnen, steht oben in der Titelleiste - das ist die blau unterlegte erste Zeile - "Dokument 1". Sie erstellen also ein Dokument. Wenn Sie es speichern, zum Beispiel in den "Eigenen Dateien" ist es offensichtlich eine Datei. Ja, tatsächlich: Das Dokument ist eine Datei. Datei ist einfach der Oberbegriff, nach dem Spruch: Jede Frau ist ein Mensch, aber nicht jeder Mensch ist eine Frau. Es gibt bekanntermaßen auch Männer, im Fall Datei gibt es auch Excel-Dateien.
Das war wieder eine etwas längere Vorrede, nun zur Sache:


Haben Sie schon mal Ordner angelegt? Ist ganz praktisch auf die Dauer, weil man sonst ziemlich lange in den Eigenen Dateien herumsuchen muss, um eine Datei/ein Dokument/ vielmehr ein Schriftstück wieder zu finden.

Sie gehen so vor: Nachdem Sie einen Brief geschrieben haben, der in einen neuen Ordner gebracht werden soll, gehen Sie über Datei im Menü  zu Speichern unter. Im neuen Fenster mit der Titelleiste "Speichern unter" gibt es in der zweiten Zeile, rechts neben "Eigene Dateien" ein Icon (Bildchen), das aussieht wie ein Koffer, hinter dem die Sonne hervorlugt. Für mich sieht es jedenfalls so aus. Beim Darüberstreichen mit dem Mauszeiger erscheint ein Quick-Info "Neuen Ordner erstellen". Hier mutig geklickt und es erscheint ein weiteres neues Fenster, Bezeichnung in der Titelleiste: "Neuer Ordner".


Und weiter gehts: Auf den Ordner klicken - also markieren -, auf "öffnen" klicken (Schaltfläche rechts außen oben). Das Bild ändert sich insofern, als neben "Speichern in" nun der Name des neuen Ordners steht. Der Name der Datei/des Dokuments/des Briefes steht noch immer noch weiter unten und beim Klick auf die Schaltfläche "speichern" - ebenfalls rechts außen oben - wird der Brief im neu geschaffenen Ordner abgelegt.

Dies war der Ablauf bei Windows 98, bei späteren Versionen sieht es einfacher aus und ist es auch. 

Falls Sie nun alle alten Briefe, die in den neuen Ordner gehören, dort hinein bringen wollen: Sie öffnen die Eigenen Dateien, markieren jeweils den Text - klicken auf öffnen (rechts oben außen) und bringen damit den Text auf den Bildschirm. Nun Datei - Speichern unter - den neuen Ordner markieren - speichern ( rechts oben außen) klicken. Und so fort, bis alle zusammengehörenden Briefe im Ordner versammelt sind.

Nun wollen Sie natürlich auch die Briefe, die sie in den Ordner gepackt haben aus den Eigenen Dateien löschen, denn Sie brauchen sie ja nicht zweimal. Das geht ganz einfach:
Eigene Dateien - öffnen - die gespeicherte Bezeichnung markieren - Rechtsklick - im Kontextmenü (ziemlich weit unten) "löschen" markieren - Linksklick und die Frage nach dem Abschieben in den Papierkorb bejahen. Fertig.

Und nochmals der wichtige Merksatz: erst markieren - dann agieren.

Festplatte pflegen

Im Frühjahr, im Sommer, im Herbst, immer ist Zeit für Hausputz. Auch was die Festplatte im Computer betrifft. Hier sammeln sich - hoffentlich - zwar keine Staubflocken, dafür aber auf die Dauer Fehler. Sie kennen ja auch die milde Rüge, die man sich einhandelt, wenn der Computer mal wieder nicht ordnungsmäßig herunter gefahren wurde. Als ob man das mutwillig machte!
Nun wie auch immer, es können Fehler auf der Festplatte entstehen. Aber wir können es ausbügeln. Das heißt, erst mal müssen wir überprüfen, wie es tatsächlich um die Festplatte bestellt ist.

Und das geht so:
Wir klicken auf dem Desktop auf "Arbeitsplatz" - Rechtsklick - im Kontextmenü Klick auf "Eigenschaften" - Klick auf die Registerkarte "Extras". Klick auf "Jetzt prüfen ..."
Es startet das Programm SCAN DISK, "Standard" ist vorgemerkt - Klick auf Starten. Erfreulicherweise werden in den allermeisten Fällen keine Fehler gefunden, wenn aber doch: "Verlorene Dateifragmente in Dateien umwandeln - OK. Und dann einen Fachmann fragen: Telefonhotline von SOL (Senioren-Online) 0800 1008017.

Ziemlich lange kann der nächste Putzgang dauern, das Defragmentieren. Die Festplatte ist in einzelne Blöcke unterteilt, in denen die Dateien gespeichert werden. Das ist so, damit das System die Dateien auch wieder findet. Werden Dateien  geändert, werden sie nicht in nebeneinander liegenden Blöcken gespeichert - die könnten schon voll sein - sondern willkürlich über die Platte verteilt. Das führt dazu, dass der Computer durch das Suchen nach den Einzelteilen immer langsamer wird. Da muss mal wieder geputzt werden.

Auf dem Desktop auf "Arbeitsplatz" klicken - Rechtsklick - im Kontextmenü Klick auf "Eigenschaften" - Klick auf die Registerkarte "Extras" - Klick auf "Jetzt optimieren ..." Es erscheint ein Fenster, in dem der Status der Defragmentierung angezeigt wird, von 0 bis 100 Prozent. Falls Sie sehen wollen, wie der Computer sich abmüht - Klick auf "Details einblenden".
Am Ende der Prozedur auf dem Fenster "Bestätigen" auf "Beenden" klicken.

Bei Windows XP ist der Weg: Arbeitsplatz - Festplatte - Kontextmenü "Eigenschaften" - "Extras" "Jetzt Defragmentieren".

Ich darf Ihnen verraten, dass das erste Putzen - zugegebenermaßen nach anderthalb Jahren - bei mir 6 Stunden (in Worten sechs) gedauert hat. Was nicht ganz ungewöhnlich ist, wie mir ein Fachmann versichert hat, dessen Hilfe ich in Anspruch nehmen musste.

Falls bei Ihnen Probleme auftauchen, auch hier der Hinweis auf SOL Telefonhotline 0800 1008017. Oder auf der homepage von SOL (www.senioren-online.net) Klick auf "Fragen", darunter "Häufig gestellte Fragen" und weiter unten "Betriebssysteme", Thema: Defragmentierung bricht ab. (Hier übrigens ein Lob an SOL, diese Frage ist auch nach drei Jahren immer noch da, wahrscheinlich weil sie wichtig ist)
Na, vielleicht doch lieber telefonieren, aber dazu Papier und Stift bereit halten.

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Eine Katzengeschichte:
Die ägyptische Geschichte (ausgedruckt ca. 9 Seiten)

Der dicke schwarze Kater hatte eine tolle Erfindung gemacht, nein - eigentlich hatte es sich irgendwie ergeben: Er konnte mir nichts dir nichts in das Fernsehgerät hinein gelangen und sozusagen in einem Fernsehabenteuer mitspielen. Das war sehr auf- und anregend, vertrieb die Langeweile, die früher geherrscht hatte, wenn sein Frauchen tagsüber die Brötchen und sein Fressi verdiente. 
Ein bisschen Abwechslung hatte es auch früher immer mal gegeben, wenn cat-sitting angesagt war. Da sein Frauchen auch hin und wieder Urlaub machen wollte, musste für seine eigene Unterbringung gesorgt werden, andererseits musste das Frauchen dann auch mal fremde Katzen in den Haushalt aufnehmen. Eine Hand wäscht die andere - wie überall im Leben.

Es war mal wieder soweit: Bützchen wurde abgeliefert zusammen mit einem Riesenkorb an Futterdosen. Auch seine Decke kam mit, auf die er sich zu retten pflegte, solange er noch fremd in der Wohnung war und solange es dem dicken schwarzen Kater noch Spaß machte, ihn zu ärgern. Was Bützchen sich gefallen lassen musste, denn diese Wohnung war schließlich das Revier des dicken schwarzen Katers.

Diesmal fiel dem Dicken erst gar nicht ein, das Bützchen schikanieren zu wollen. Nein, er brannte darauf, dem dummen gestreiften Vieh seine neueste Unterhaltung zu zeigen. Kaum waren sie am Morgen allein, weihte er ihn ein. Natürlich glaubte Bützchen ihm kein Wort.
"Du spinnst doch", sagte er kühn, "wir haben zu Hause auch so einen Kasten, aber weder meine Leute noch ich waren jemals drin. Immer nur davor."
"Hast du es denn mal versucht?"
"Nein, eigentlich nicht."
"Was heißt hier eigentlich nicht? Ja oder nein?"
"Nein"
"Hast du denn Lust, es mal zu versuchen?"
"Eigentlich nicht."
"Hör auf mit eigentlich, ja oder nein?"
"Eigentlich nein."
"Jetzt langt es aber, entweder du machst mit, oder du sitzt den ganzen Tag allein hier. Ich hau jedenfalls jetzt ab." 
Bützchen machte ein unschlüssiges Gesicht, Langeweile in einer fremden Wohnung war nicht gerade wünschenswert.
"Also gut."
"Komm, stell dich neben mich, damit wir gleichzeitig rein gehen können."
Das Gerät mit einem Tippser auf den richtigen Knopf angeschaltet, und ...

Der dicke schwarze Kater leckte sich verlegen sein Fell, die vielen Leuten ringsherum irritierten ihn gewaltig. Aber verdammt, was war mit seinem Fell geschehen? Gestreift. Wie Bützchen. Wo war Bützchen überhaupt? Wer war er überhaupt? Und wo?
Der dicke gestreifte Kater lag auf einer sonnenbeschienenen Mauer und blickte auf die Menschenmenge hinweg auf die Prozession. Feierlich gekleidete Männer trugen auf etwas, das aussah wie ein Brett einen prunkvollen Kasten. Die Menschen riefen oh und ah, demnach musste der Kasten etwas ganz Besonderes sein. Oder vielmehr das, was drin war.
Jetzt wusste der Kater es wieder, darin war die Mumie der vor ein paar Wochen verstorbenen Bastetkatze. Er hatte sie nicht gekannt, natürlich nicht. Sie war im Tempel aufgewachsen und er hier im Handwerkerviertel. Aber dafür lebte er und sie war tot.
Jetzt folgte ein offener Tragsessel. Eine zarte junge Frau saß darin und auf ihrem Schoß schlief auf einem roten Kissen die neue Bastetkatze.  Das leichte Schwanken hatte sie in den Schlaf gewiegt. Dem Kater fielen fast die Augen aus dem Kopf: das war doch Bützchen. Unsinn, wie kam er auf Bützchen, das war Ipi, sein Spielkamerad aus dem Nachbarhaus. Wie kam der denn auf das rote Kissen? Eine große Ehre, Bastetkatze zu sein, ja schon, aber wirklich wünschenswert?
Der Kater rief hinüber, aber die Katze auf dem Kissen schlief weiter. Hinten in seinem hintersten Gehirn dachte der Kater: Was mach ich bloß, wenn ich den nicht wieder mit zurückbringe? Wie soll ich erklären, wo er geblieben ist?
Die Prozession zog weiter, der Kater leckte nervös seine gestreifte Pfote. Dann sprang er von seiner Mauer und versuchte, durch die vielen Beine, die da herumstanden, dem Weg der Prozession zu folgen. Das war nicht einfach, aber dann fiel ihm ein, dass er ja wusste, wo der Tempel der Bastet war. Er machte einen Umweg durch das jetzt menschenleere Handwerkerviertel und lief in Richtung zum Nil. Er rannte durch den grauen getrockneten Schlamm, dass es nur so staubte. Als er am Tempel ankam, hörte er schon den Hörnerklang der nahenden Prozession. Dicht gedrängt standen hier die Tempeldiener, die würden ihn nicht durchlassen.
Am liebsten hätte er jeden Einzelnen in die Waden gebissen, aber das hätte nichts genutzt, sie hätten ihn eingefangen und in den Hof gebracht, in dem die Streuner betreut wurden. Von da bis zum innersten Tempel war es weit.
Die Prozession war da, im ersten Hof wurde der Gong geschlagen. Jetzt musste er sich beeilen. Mit einem großen Satz sprang der Kater hinein in die Prozession, lief hinter den Bläsern her. Niemand würde ihn hier herausholen, das hätte das feierliche Bild gestört. Die Tempeldiener wisperten zwar miteinander, aber vielleicht hielten sie es für ein Zeichen, dass eine Katze mitlief in der Prozession der Bastet.
Am ersten Tor des Tempels standen ein Priester und eine Priesterin, sie hielten Weihegefäße in ihren Händen. Vorsichtig warfen sie duftende Körner über die gemessen schreitenden Menschen. Auch der Kater bekam etwas davon ab und empfand den Duft als besonders angenehm. Nun war er drin im Tempel und musste nicht länger feierlich schreiten. Der Kater war tief beeindruckt und fast schon verängstigt. Solche Riesenräume gab es im Handwerkerviertel nicht. Die Wände in dem Haus, in dem er wohnte, waren gerade mal so hoch wie ein Mensch. Sie waren aus Lehmziegeln, grau und rau, zum Schärfen der Krallen natürlich wunderbar geeignet. Und der Innenhof war nicht entfernt so groß wie dieser hier.
Vor dem Tor zum nächsten Hof waren auf langen Tischen Brote und Früchte aufgehäuft, daneben standen Kannen und Becher. Damit sollten die einfachen Leute, die den größten Teil der Prozession gebildet hatten, beköstigt werden.
Der Kater schlich sich an der Wand entlang zum nächsten Hof. Der war noch leer. Große Tücher waren auf dem Boden ausgebreitet. An den Wänden rechts und links standen sich zwei Statuen gegenüber und starrten sich feierlich an. Bastet, die Erhabene und ihr anderes Ich, Sekhmet, die Grausame.
Hierher würden nur wenige Menschen kommen. Die Priester, die Leute mit der Truhe und die mit der Sänfte. Und Ipi natürlich mit seiner Priesterin. Ob er inzwischen aufgewacht war? Ob er ihm etwas zurufen könnte? Dicht neben sich hörte er ein leises Geräusch, er drehte sich blitzschnell herum - Ipi.
"Ipi, wie bist du denn entkommen?"
"Wie, entkommen? Mich hat niemand gejagt, ich bin schon länger hier, um mir mal in Ruhe den Tempel anzusehen."
"Aber, aber", stammelte der dicke Kater "ich habe dich doch in der Prozession gesehen."
"Quatsch, die kommt doch erst."
Der dicke Kater stupste Ipi mit dem Kopf in die Seite.
"Was bin ich froh, dass du das nicht bist auf dem Schoß der Priesterin. Die Katze sieht aber auch genau so aus wie du. Die Ärmste, sie wird hier gehalten wie eine Gefangene, Verehrung hin oder her."
"Ja, mit der Freiheit ist es aus. Aber die Ehre! Die Verehrung! Die weichen Kissen, das gute Essen."
"Ach, das neide ich dem armen Ding nicht, satt geworden sind wir doch immer noch. Solange wir in der Nähe der Getreidespeicher wohnen, wird das auch so bleiben."
Einträchtig saßen sie nebeneinander und waren zufrieden.

Jetzt wurde der Sarkophag mit der Katzenmumie hereingetragen, die Männer stellten das Traggestell vor der steinernen Bastet ab. Befangen und mit gesenkten Augen gingen sie zurück in den ersten Hof. Danach kamen die Sänftenträger, stellten die Sänfte vor der zweiten Figur ab und gingen einer nach dem anderen hinaus.
Die junge Priesterin blieb in der Sänfte sitzen, sie wartete auf die anderen Priesterinnen, die sie herausheben sollten. Schließlich hatte sie das große Kissen mit der Katze auf ihrem Schoß und konnte nicht ohne Hilfe aufstehen. Nun nahten die anderen aus dem dunklen Allerheiligsten, schritten langsam auf die Sänfte zu, um die Katze und ihre Hüterin in Empfang zu nehmen. Die ersten beiden verneigten sich vor dem Tier in der Sänfte, das sie aus müden Augen anblinzelte. 
Als eine der beiden die Hände ausstreckte, um das Kissen anzuheben, sprang die Katze - gar nicht mehr müde - vom Kissen herunter und flitzte ganz unzeremoniell davon.
Die Feierlichkeit verflog, alle schrieen durcheinander, bis Alati, die das Kissen immer noch auf dem Schoß hatte, mahnte, Ruhe zu bewahren. Die Menschen im ersten Innenhof durften nicht merken, was passiert war. Und sie merkten auch nichts, denn die Katze war sofort unter den Tischen verschwunden, schnell war sie vor dem ersten Tor, lief zum Nil hinunter. Ihr kleiner goldener Ohrring blinkte im Sonnenlicht.

"Die Tore schließen" befahl jetzt die Älteste der Priesterinnen, Maret. Mit einem letzten Rest von Selbstbeherrschung schritten zwei der Priester zum Tor und schoben die schweren Tore von rechts und links zur Mitte hin. 
Es war still geworden, Alati saß noch immer in der Sänfte, sie weinte. Das Kissen war zur Seite geglitten und lag auf dem Boden. Maret hob es auf und hielt es vor ihren Bauch gepresst. Was nun ?
Erst einmal war das Schlimmste abgewendet, die Entdeckung. Bis zum Abend hatten sie jetzt Zeit, sich etwas einfallen zu lassen. Dann allerdings würde die Prinzessin kommen, um dabei zu sein, wenn die Mumie beigesetzt würde. Sie würde die neue Bastetkatze begrüßen, ihr Geschenke bringen wollen. Alle hier waren von den Geschenken und dem Wohlwollen der Prinzessin abhängig, sie brauchten die Gaben der Herrschenden, um zu überleben. Zu hungern brauchten sie nicht, das kleine Landgut, das zum Tempel gehörte, lieferte alles mögliche. Aber die Gewänder sollten demnächst erneuert werden, auch neue Gefäße mussten angeschafft werden.
Maret winkte den Ältesten der Priester, Nibiset, heran. Sie wollte sich mit ihm beraten. Ihre kleinen braunen Hände griffen nach seinem Arm, sie zog ihn mit sich fort in eine Ecke der Hofes.
"Komm mit mir, Nibiset, wir müssen überlegen, was zu tun ist. Wir kommen hier nicht raus, ohne dass die Leute draußen aufmerksam werden."
"Und bei unseren Streunern ist keine, die diesem Biest ähnlich genug ist."
Die beiden gingen dicht an der Wand entlang, ihre langen Gewänder streiften den dicken Kater, der unter die Tücher gekrochen war. Beinah hätten sie ihn mit ihren Sandalen getreten. Aber das hätte er hingenommen, ohne zu mucksen. 
Ipi hingegen war nicht so vorsichtig. Gerade jetzt guckte sein schmaler Kopf hinter der Säule hervor, die den Eingang zum Allerheiligsten begrenzte. 
"Da, Nibiset, sieh mal, da ist sie wieder!"
"Wo?"
"Da, neben der Säule."
Der dicke Kater hielt die Luft an. War dieser Ipi dämlich genug, sich jetzt zu zeigen? Er musste doch mitbekommen haben, worum es ging. 
Er war dämlich genug, kam auch noch näher - und schwapp, hatte ihn Nibiset beim Kragen. Hielt ihn hoch und rief:
"Gerettet! Da ist sie wieder."
"Aber nein, Nibiset, das ist sie nicht. Kein Ohrring, außerdem ein Kater."
"Sieht aber genau so aus, oder?"
Die anderen Priesterinnen und Priester kamen herbei, wisperten durcheinander und lachten vor Erleichterung. Ipi versuchte zu entkommen, aber Nibiset hielt ihn an seinem Nackenfell fest.
"Findet ihr nicht, dass da eine Ähnlichkeit ist?"
"Ähnlichkeit? Das ist sie."
"Ach was, das ist ein Kater, seht ihr das denn nicht?"
"Man könnte ihn doch ...."
"Unsinn, in zwei Stunden ist die Prinzessin hier."
"Aber wir können ihm auf jeden Fall schnell einen Ohrring ins Ohr zwicken."
"Ja, das geht", entschied Maret und seufzte tief auf.
"Alati, hör mit dem Heulen auf und komm her. Hol die Ohrringe, damit wir ausprobieren können, welcher am geeignetsten ist."
Alati lief so schnell sie konnte ins Allerheiligste, wo die Schätze aufbewahrt wurden. Sie hatte viel gut zu machen.
Der dicke Kater hielt es nicht länger aus, immer wieder traf ihn ein beschuhter Fuß. Er schob sich langsam in Richtung der Wand. Niemand sah ihn, Ipi war der Mittelpunkt ihres Interesses. Unter dem Tragsessel mit dem kleinen Sarkophag fühlte er sich endlich sicher, duckte sich aber trotzdem so tief wie möglich in die seidenen Tücher, die den Boden bedeckten.

Jetzt war eingetroffen, was er vorhin befürchtet hatte. Sie hatten Ipi in den Fängen. Auch wenn die Prinzessin nachher wieder gegangen war, würden sie ihn nicht freilassen. Nicht bevor sie eine andere Katze gefunden hatten. Dann hatte der arme Kerl ein Loch im Ohr und vielleicht passierte noch Schlimmeres. Sein dicker Kopf wollte platzen, so sehr überlegte er, was er tun konnte, um Ipi zu retten.
Inzwischen hatte Alati einen kleinen Korb mit Kostbarkeiten aus dem Tempelschatz geholt. In der Eile war ihre Perücke nach hinten geglitten, ihre eigenen schwarzen Haare schauten hervor. Alle dachten das gleiche: eine niedliche kleine Person war das. Sie konnten ihr nicht böse sein. Maret richtete die Perücke und nahm ihr dann den Korb ab. Ihre mollige kleine Hand suchte nach einem leichten schönen Ohrring.
Nibiset hielt immer noch den Kater auf dem Arm, streichelte ihn und grub seine dicke Nase in sein Fell. Er hatte darüber nachgedacht, was sie mit ihm machen konnten, damit die Prinzessin nicht merkte, was geschehen war.
"Maret, am besten wird es sein, wir geben ihm von dem Kraut, das auch die Bastetkatze bei der Prozession beruhigt hat."
Aber - Wasser oder Fleisch und die Arznei waren nicht zur Hand. Sie waren draußen in den Nebenräumen.
"Einer von uns oder vielleicht zwei - das sieht besser aus - muss hinaus und die Sachen besorgen."
"Sebeth und Nefer, ihr beiden nehmt die goldenen Gefäße zur Hand und tragt sie feierlich hinaus. Dann bringt ihr die gefüllten Schalen und das Arzneigefäß hierher."
"Und kein Wort zu irgendwem!" mahnte Nibiset.
Zwei Priester schritten zum Tor, öffneten es und schritten in den Hof, in dem jetzt die Teilnehmer an der Prozession Brot und Früchte bekommen hatten. Niemand beachtete also die beiden, die langsam zu den niedrigen Gebäuden südlich des Tempels gingen. Ebenso unbemerkt kamen sie mit einem großen Weidenkorb zurück in den zweiten Hof.

Dort war Ruhe eingekehrt. Alati saß wieder in ihrem Tragsessel, Ipi lag auf dem großen Kissen, das sie auf ihrem Schoß hatte. Er genoss es, von ihrer zarten Hand gestreichelt zu werden. Was den dicken Kater teils neidisch, teils skeptisch machte. Würde Ipi überhaupt hier fort wollen? Wollte er selbst es denn? Hier war es spannend, nicht so langweilig wie in seiner Wohnung. Trotzdem döste er ein unter den Tüchern, das Wispern wirkte ausgesprochen einschläfernd. Aber es währte nicht lange.
Der volle Ton von zwei Trompeten erschallte. Das Tor zum zweiten Hof wurde geöffnet. Auf einem prächtigen Tragsessel wurde Prinzessin Karoma hereingetragen. Zwei der Priester halfen ihr auf den Boden. Die schmale Gestalt in dem hauchdünnen Gewand trug ein wundervolles Halsgeschmeide, das im Licht der eben entzündeten Fackeln glitzerte. Sie wandte sich zu den  Dienerinnen, die sie begleiteten. Mit beiden Händen griff sie nach einem großen Kissen, das eine von ihnen trug.
"Hier bringe ich ein Kissen für die alte Bastetkatze, damit sie weich gebettet auf den Tag ihrer Auferstehung warten kann."
Das Kissen für die Mumie der Bastetkatze war über und über mit Goldfäden verziert, es war noch weit schöner als das Kissen für die vorige Bastetkatze, dachte Maret. Ja, sie standen in Gunst bei der Prinzessin.
Der dicke Kater verstand kaum, was die Prinzessin sagte, so zart war ihre Stimme. Und so zart waren ihre Hände. Die konnten streicheln, dachte er bei sich und starrte sehnsuchtsvoll zu ihr hin.
Dann fuhr ihm allerdings der Schreck in seinen dicken Bauch. Prinzessin, Dienerinnen und Priester kamen auf ihn zu. Jetzt ist es aus mit mir, dachte er, aber sie sahen nicht auf ihn sondern auf etwas, das oberhalb von ihm war. Ach ja, der Sarkophag mit der Mumie. Gut, dass nur wenige Fackeln im Hof entzündet waren. 
Zwei Priester öffneten den Sarkophag, hoben die kleine Mumie hoch und legten das Kissen, das ihnen die Prinzessin reichte, auf den Boden. Vorsichtig wurde der Deckel wieder aufgelegt, die Beisetzung konnte beginnen. Die Schritte entfernten sich, der dicke Kater öffnete seine Augen wieder ganz und sah, dass alle zur gegenüberliegenden Wand gingen.
Unterhalb der Sekhmet-Statue waren inzwischen die Tücher entfernt worden, große flache Steine wurden aufgehoben und zur Seite gelegt. 
Anrufungen und Gebete begleiteten die feierliche Handlung der Beisetzung. Der Sarkophag wurde heruntergelassen, die Steine wieder aufgelegt und die Tücher darüber gebreitet. Noch ein leises Gebet und die Prinzessin wandte sich zu den Priesterinnen.

Maret, die Älteste und Alati, die Jüngste geleiteten die Prinzessin zum Eingang des Allerheiligsten, in dem es noch dunkler war als hier im Hof. Aber die Priesterinnen, die dort schon versammelt waren, entzündeten auf ein leises Kommando hin weitere Fackeln.
Auf dem großen Stein direkt vor der Kultbarke lag auf seinem Kissen Ipi. In seinem linken Ohr der zeremonielle Ohrring, sein Gesichtsausdruck fremd, ausgesprochen hoheitsvoll. Rechts und links von ihm standen jetzt Maret und Alati mit ehrfurchtsvoller Miene, die Arme gekreuzt und bereit, sich vor der Prinzessin tief zu verbeugen. Die Prinzessin trat auf den Altar zu und blickte auf die Bastetkatze.
"Schönste aller Katzen, Bastet. Ich grüße dich an diesem Ehrentag. Ich bringe dir Gold und Juwelen und bitte um deine Fürsprache. Bringe diesem Tempel und der ganzen Stadt Frieden und Glück."
Der dicke Kater war näher gekommen, niemand beachtete ihn. Alle starrten auf die Prinzessin und auf die Körbe, die die Dienerinnen vor dem Altar abgestellt hatten. Die Prinzessin winkte Maret und diese befahl den Priestern, die Körbe in den Hintergrund des Raumes zu tragen.
Zwei Priesterinnen traten hervor und reichten der Prinzessin einen goldenen Kelch. Sie nahm ihn entgegen und trank einen winzigen Schluck. Dann stellte sie den Becher vor der Bastetkatze nieder.
"Ich danke euch dafür, dass ihr der Bastetkatze dient, damit dient ihr dem Frieden und haltet den Krieg von uns fern."
Niemand wagte es jetzt, die Prinzessin anzusehen, die Köpfe blieben leicht geneigt.
War das üblich, oder hatten sie Angst, der Prinzessin ins Gesicht zu sehen? fragte sich der dicke Kater. Die echte, erwählte Bastetkatze war verschwunden, die göttliche Ordnung war gestört, das konnte nichts Gutes bringen. Bastet selbst war beleidigt worden, indem man einen Kater anstelle der Erwählten auf den Altar gehoben hatte. Dem dicken Kater sträubte sich das Fell. Rückwärts schob er sich wieder unter die Tücher unterhalb der Bastetstatue. Ängstlich blinzelte er hinüber zu der anderen Statue, Sekhmet. Aber ihr Löwenantlitz schaute weiterhin starr und majestätisch geradeaus. Nur ihr Schatten war groß und bedrohlich geworden.

Prinzessin Karoma schritt zurück zu ihrem Tragsessel, ihre Dienerinnen hielten jetzt Weihegefäße in den Händen, Geschenke der Bastet an die Prinzessin. Das Tor wurde geöffnet, der Besuch war beendet. 
Die Priesterinnen und Priester hätten aufatmen können, aber ihre Unruhe blieb. Aus dem Allerheiligsten hörte man ein leises Wispern, die Fackeln wurden gelöscht, einige wurden in den Hof gebracht. Niemand wollte die Geschenke sehen, niemand kümmerte sich um Ipi. Der lag noch immer halb betäubt auf seinem Prunkkissen und wollte nichts als endlich schlafen.

Alati richtete sich plötzlich auf, sie schien etwas zu hören. Jetzt hörten es alle. Ein dumpfes Grollen wie von einem Löwen, der hungrig ist.
"Sekhmet," schrie Maret, "sie will uns bestrafen!"
Alle warfen sich zu Boden, wurden hin und her gestoßen. Das Grollen kam von überall her, kam aus der Erde, die im Innersten zerriss. Die Mauern hielten nicht stand, knirschend und polternd stürzten sie zusammen. Der dicke Kater erhielt einen Schlag auf den Kopf.


Und erwachte auf dem Teppich in seinem Wohnzimmer.
"Das war aber aufregend, was, Bützchen?" fragte er und drehte sich herum, um zu sehen, wo Bützchen gelandet war.
"Bützchen?"
"Bützchen, wo bist du?"
Er war nicht da.
Wie sollte sein Frauchen das ihrer Freundin Christel erklären, wenn sie kam, um ihr Bützchen abzuholen? Über den Balkonrand gestürzt und dann benommen weggelaufen? 
Der dicke schwarze Kater begann nachzudenken. Was war denn passiert in dem Film, aus dem er eben herausgeflogen war? Ein Mauerbrocken hatte ihn bewusstlos geschlagen. Aber da, wo Bützchen zuletzt gewesen war, waren keine einfachen Mauern, das Allerheiligste war aus dicken Steinquadern erbaut. Diese Mauern hatten bestimmt gehalten und die Decke war fest verankert. Wenn er zurückginge, um Bützchen zu holen?

Die Szenerie war verändert. Es war dunkel, es roch nach verbranntem Tuch und gelöschten Fackeln. Die Wand, an der die Statue der Bastetkatze gestanden hatte, war fast völlig zusammengefallen, die Statue zerbrochen. Sekhmets Seite war unversehrt, aber die Statue stand jetzt auf dem Boden, direkt über dem Grab der letzten Bastetkatze. Vor ihr lagen die Priester auf den Knien und baten um Gnade. Aus der Ferne hörte man Rufen und Schreie. Die Stimmen kamen näher, niemand wagte es, das Tor zu öffnen.
Maret erhob sich endlich, schob mit großer Mühe einen Torflügel zur Seite und trat den Menschen entgegen.
"Ein großes Unglück ist über uns gekommen," sagte sie mit leiser Stimme.
"Ja, wir haben das Grollen gehört, das Wanken der Erde gespürt," sprach eine würdige alte Frau, die am Tag im Tempel Dienst tat.
"Nichts ist passiert in der Stadt, es ist wie ein Wunder, wir wollen der Bastet danken."
Verwirrt wich Maret zurück. Statt der erwarteten Vorwürfe nun Dankgebete.
"Wartet einen Augenblick, ich hole die anderen."
Sie kam in den Hof zurück und sprach mit den beiden ältesten der Priester. Alle erhoben sich und schritten zum Tor um den Dank der Menschen für Bastet entgegenzunehmen. Nur Maret und Alati blieben zurück.
"Wie ist das möglich?" fragte Alati die Ältere.
"Bastet ist gerecht, nur wir haben gesündigt, die Menschen draußen traf keine Schuld."
"Wie können wir Sekhmet besänftigen?"
"Indem wir den Tempel wieder herrichten, indem wir eine neue Bastet-Statue aufrichten und indem wir unsere Sünde bereuen."
Maret legte ihren Arm um die schmalen Schultern der Jungen.
"Lass es dir eine Lehre sein."

Der dicke Kater war schon auf der Schwelle zum Allerheiligsten. Ipi-Bützchen schlief. Mit einem Satz war der Kater oben auf dem Kissen und biss ihn in den Nacken.
"Wach auf, Bützchen, wir müssen hier weg. Sonst musst du für alles, was passiert ist, büßen."
"Wofür soll ich büßen?" nuschelte Bützchen.
"Ach, komm, das erzähl ich dir später, jetzt müssen wir abhauen."
Er zerrte Bützchen von seinem Kissen und seinem Altar herunter, schob ihn vor sich her und dachte plötzlich daran, dass sie nicht eher nach Hause konnten, bis der Film zu Ende war.
Aber das konnte nicht mehr lange dauern, das Happy End kündigte sich bereits an. Die Priester sangen, das Volk sang, die Tempelruinen lagen im Licht der aufgehenden Sonne -
und der dicke schwarze Kater lag friedlich neben Bützchen und beide schliefen artig, als Frauchen nach Hause kam.

© Anne Pöttgen

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